Leica M11 kommt mit 60-Megapixel-Sensor | fotomagazin.de

2022-10-02 13:23:31 By : Ms. Tracy Zhang

Mit einem neuen Bildsensor und zahlreichen weiteren Verbesserungen kommt die Messsucherkamera Leica M11 jetzt auf den Markt.

Nur anderthalb Jahre nach der M10-R bringt Leica eine neue Messsucherkamera auf den Markt. Schon die M10-R (hier geht es zum Praxistest) hatte mit 40 Megapixeln eine sehr hohe Auflösung, nun setzt Leica auf einen noch höher auflösenden Sensor. Erstmals handelt es sich dabei um einen rückseitig belichteten BSI-CMOS mit verbesserter Lichtausbeute und „Triple Resolution“-Technologie. Die Kamera kann damit auch im DNG-Raw-Modus neben der vollen Auflösung von 60 mit 36 oder 18 Megapixeln aufnehmen. Die niedrigere Auflösung soll längere Bildserie, kleinere Dateien und besseres Rauschen ermöglichen. Hierfür hat Leica nach eigenen Angaben einen neuen Algorithmus mit „intelligentem Re-Mapping“ entwickelt, der über das einfach Zusammenfasen mehrerer Pixel hinausgeht.

Der Monitor hat eine Diagonale von 2,95 Zoll und löst 2,3 Millionen Punkte auf.

Zur Verbesserung der Bildqualität sollen auch der kombinierte IR- und UV-Sperrfilter aus zwei miteinander verkitteten, besonders dünnen Gläsern sorgen. Er korrigiert laut Leica auch extrem schräg einfallende Lichtstrahlen effektiv. Ein neues Farbfilter-Array soll außerdem für eine verbesserte und natürlichere Farbwiedergabe sorgen. Die Empfindlichkeit des Sensors reicht von ISO 64 bis 50.000.

Der mechanische Verschluss schafft eine kürzeste Zeit von 1/4000 s; neu ist der optionale elektronische Verschluss, der Zeiten bis zu 1/16.000 s ermöglicht. Ebenfalls neu: Die Mehrfeldbelichtungsmessung steht nicht nur im Live-View, sondern auch im Messsucher-Modus zur Verfügung.

Die Oberseite mit Zeit- und ISO-Rad bleibt unverändert.

Die Leica M11 ist wie bisher in Schwarz und Silber erhältlich. Bei der schwarzen Variante besteht die Deckkappe aus mit besonders kratzfestem Lack versehenem Aluminium, was zu einer Gewichtsersparnis von rund 20 Prozent bzw. 110 Gramm gegenüber der Messing-Deckkappe der silbernen Variante führt. Zu den Neuerungen am Gehäuse gehört, dass Leica die abnehmbare Bodenplatte weggelassen hat. Der Akku ist somit direkt zugänglich, zum Wechseln der SD-Speicherkarte muss allerdings erst der Akku entnommen werden.

Leica hat die abnehmbare Bodenplatte weggelassen, sodass der Akku nun einfacher zugänglich ist.

Wer sich nicht alleine auf die Speicherkarte verlassen will, kann Daten auch im 64 Gigabyte großen internen Speicher ablegen. Dieser kann als Backup dienen oder bspw. zum getrennten Sichern von JPEG- und Raw-Dateien. Der Akku ist ebenfalls neu und hat 64 % mehr Kapazität als sein Vorgänger. Er kann auch über die neue USB-C-Schnittstelle geladen werden. Per USB lässt sich die Kamera zudem mit einem iPhone verbinden, auf dem dann automatisch die Leicas Fotos-App gestartet wird, die nun in Version 3.0 vorliegt. Natürlich ist auch eine drahtlose Verbindung per Wi-Fi mit iOS- und Android-Geräten möglich. In der zweiten Jahreshälfte soll es eine Firmware-Update geben, mit dessen Hilfe sich per Bluetooth GPS-Daten vom Smartphone übernehmen lassen.

Überarbeitet hat Leica auch das Menüsystem, das sich nun an die SL2 und Q2 anlehnt. Das Touchdisplay hat jetzt eine Auflösung von 2,3 Millionen Punkten und eine Helligkeit von 800 Nits.

Der elektronische Sucher Visoflex 2 ist als Zubehör erhältlich.

Als Zubehör zur Leica M11 ist der neue Visoflex 2-Aufstecksucher erhältlich, der mit eine Auflösung von 3,7 Millionen Punkten besitzt und sich um bis zu 90 Grad schwenken lässt. Der optionale Handgriff für die M11 verbessert die Ergonomie und hält gleichzeitig den Zugang zu Batterie und Speicherkarte frei. Zudem ist er so geformt, dass sich die Leica M11 damit ohne weiteres Zubehör auf Stativköpfen nach dem Arca-Swiss-Standard montieren lässt.

Die Leica M11 ist seit dem 13. Januar 2022 verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 8350 Euro.

> Technische Daten zur Leica M11 in der fotoMAGAZIN-Kameradatenbank

Andreas Jordan ist Journalist und Mediendesigner und arbeitet seit 1994 als Redakteur und Autor mit den Schwerpunkten Multimedia, Imaging und Fotografie für verschiedene Fach- und Special-Interest-Magazine (u. a. Screen Multimedia, Computerfoto, MACup) und Tageszeitungen (Hamburger Abendblatt, Berliner Kurier). Seit 2003 ist er Redakteur beim fotoMAGAZIN und leitet dort seit 2007 das Ressort Test & Technik.